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Der Katharinenhof

Der Katharinenhof, Rheinhessenstraße 60, leitet seinen Namen her von seinem früheren Besitzer, dem Hospital St. Katharina zu Filzbach in Mainz. Durch einen imposanten Torbogen, der die Jahreszahl 1767 trägt (Haus und Hofanlage sind älter), betritt man einen großen Hof, um den sich die Wohn- und Wirtschaftsgebäude gruppieren. In seinem geräumigen Keller können nach einer Angabe aus 1882 ca. 100 Stück Wein gelagert werden.

Im Jahre 1818 hatte das Anwesen den größten Versicherungswert aller Häuser des Dorfes, nämlich 3580 Gulden. Das Hospital hat in der Gemarkung Dromersheim etwa 25 Morgen Weinberge und in Ockenheim etwa ebensoviel gehabt. Die Weine aus beiden Gemarkungen wurden im Katharinenhof gekeltert und gelagert. Bei der Versteigerung des gesamten Besitztums des Spitals in Dromersheim im Jahre 1838 ging das Haus in den Besitz von Karl und Philipp Nathan über.

Im Jahre 1868 erwarb es Johann Hermes, in dessen Familienbesitz es sich seitdem befindet.In den Kriegszeiten im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts erlitt das Haus beträchtlichen Schaden, der 1796 mit 500 Gulden angegeben ist.

Dem Katharinenhospital waren schon im Jahre 1618 Dromersheimer Einwohner zinspflichtig. Im Jahre 1668 betrugen die Gefälle an Geld: 2 Rtl. 23 Alb. 4 Pfg, an Wein: 12 Viertel (96 1), an Korn: 1 Malter und 1 Gans. In den schweren, durch die andauernden Kriege des 17. und 18. Jahrhunderts hervorgerufenen Notzeiten war es neben zahlreichen anderen geistlichen Institutionen in Mainz, wie Stephansstift, St. Alban, St. Ignaz, die Karthäuser usw. ein Geldinstiut, an das sich die Bürger in ihrer Bedrängnis um Darlehen wandten. Die Rückzahlung der Kapitalien, Interessen (Zinsen) und Kosten sowie anderer Verpflichtungen war oft eine schwierige Sache, in der das Spital große Geduld und Milde walten ließ.

So wurde z. B, im Jahre 1699 rückständiger Zins „de anno 1688-1700 aus Barmherzigkeit zur Hälfte nachgelassen". Eine ähnliche Haltung können wir auch wieder in den Jahren 1751/52 feststellen, die trotz aller Nachsicht jedoch nicht zum Ziele führte, so daß mehrere Liegenschaften von Schuldnern (ca. 4 Morgen Weinberge und 2 Morgen Ackerfeld) in den Besitz des Hospitals übergingen.

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