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Im Gedenken an Pfarrer Georg Poth

Pfarrer Georg Poth
Seit jeher kam dem Priestertum in der Geschichte der Menschheit eine besondere Aufmerksamkeit zu. Es ist daher nahe liegend, dass große Freude bei den Menschen herrschte, wenn einer unter ihnen oder wie hier aus ihrer Gemeinde sich entschloss Priester zu werden.
Vor genau einhundert Jahren, am 23. März 1912 wurde Pfarrer Georg Poth von Bischof Dr. Kirstein zum Priester geweiht, und feierte am 7. April 1912 seine erste hl. Messe in Dromersheim (Primiz). Dies ist mir Anlass genug diesem besonderen Menschen hier und heute meine Anerkennung auszusprechen.

Curriculum Vitae:
Georg Poth wurde am 1. Juli 1887 als zweiter Sohn der Eheleute Josef Poth und Katharina geb. Hartmann in Dromersheim geboren. Er hatte noch zwei Halbbrüder, die hier in Dromersheim verheiratet waren und eine Halbschwester, die später seinen Haushalt führte.
Seine erste Kaplanstelle trat er noch im April 1912 in Bürgel bei Offenbach an, nach einem Jahr wechselte er nach Mainz-Hechtsheim. Aber schon Ende des Jahres 1913 wurde er zur Aushilfe nach Budenheim berufen, um danach als Assistent im Konvikt in Dieburg tätig zu werden. Im Jahre 1919 war er für drei Monate Kaplan in Worms, danach Kaplan in Biber und Langen in Hessen. Seine erste Pfarrstelle trat er 1922 in Armsheim bei Alzey an und wirkte dort bis 1937, um anschließend in Klein-Winternheim seine priesterliche Tätigkeit bis 1952 auszuüben.
In beiden Gemeinden war er ein beliebter und geachteter Seelsorger, der immer Rat- und Hilfe suchenden Menschen zur Seite stand.
In Folge eines Unfalls wurde Pfarrer Georg Poth am 15. Januar 1952 in den Ruhestand versetzt. Nachdem er ein Jahr bei seinem Halbbruder gewohnt hatte, konnte er in das von ihm erworbene und renovierte Haus in der Untergasse (heute Thomas Hartmann) einziehen. Am 9. Mai 1959 starb er in Folge eines Schlaganfalls, den er einige Tage zuvor erlitten hatte. Seine Beisetzung fand am 13. Mai 1959 auf dem Dromersheimer Friedhof statt.
Die große Beteiligung und Anteilnahme an seiner Trauerfeier, bei der auch Bischof Dr. Stohr anwesend war, zeigte die enorme Wertschätzung die man Pfarrer Poth entgegenbrachte,  die nochmals in der Predigt von Prof. Dr. Kraus gewürdigt wurde.

Im Folgenden möchte ich auf einige wenige aber besondere Taten und Tätigkeiten des Pfarrers Georg Poth hinweisen:
Bereits anderthalb Jahre nach seiner Priesterweihe, er war Kaplan in Hechtsheim, hielt er am 21. September 1913 in seiner Heimatgemeinde Dromersheim die Predigt bei der Weihe der schmerzhaften Muttergottes (gestiftet durch die Dietersheimer Eheleute Peter Bender und  Barbara Gilles, geboren in Dromersheim). Am 20. Mai 1956, einem Pfingstsonntag, hielt er bei der Weihe der Dromersheimer Gemeindestandarte die Festpredigt. Zur 1200 Jahrfeier zelebrierte er unter Assistenz der Dromersheimer Pfarrer Josef Müller und Lorenz Dickescheid das Hochamt des Festsonntages. Die Predigt hielt Bischof Dr. Stohr. Neben diesen besonderen Highlights war er unter anderem bei vielen Firmgottesdiensten und während des Großen Gebetes hier in unserer Pfarrgemeinde aktiv.
Die beiden Mosaik-Tafeln mit der Inschrift „Herr gib Ihnen die ewige Ruhe“ und „das ewige Licht leuchte Ihnen“, die  heute an unserer Friedhofskapelle stehen, zierten früher die Eingangspforte am Kästrich.
Beide Tafeln gehen auf eine Initiative des Pfarrers Georg Poth zurück.
Ein einzigartiges und großartiges Werk von Pfarrer Poth ist das „Familien-Stammbuch der Gemeinde Dromersheim“, welches er mit akribischer Genauigkeit und in mühsamer Kleinarbeit erstellte. Dieses Lebenswerk stellt einen unvorstellbareren Wert für unsere Gemeinde dar.
Es ist mir persönlich ein besonderes Anliegen diesen Priester, seine herausragende Persönlichkeit und seine großartigen Leistungen zu würdigen. Es ist ein kleiner Versuch, der keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann.
Wir wollen ihm von Herzen danken: für sein Wirken unter uns, seine Arbeit im Reich Gottes und den überreichen Segen, der von ihm ausging und heute auch noch ausgeht. Lasst uns Pfarrer Georg Poth in unsere Gebete einschließen.

Werner Hochthurn
Februar 2012

Anhang:
Predigt von H. H. Pfarrer Georg Poth
anlässlich der Weihe der Gemeindestandarte
am 20.05.1956