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Das Feldkreuz am Honigberg

Auf dem Weg von der Steuerstraße zur Geig /Honigberg steht kurz hinter dem Ortsrand ein Feldkreuz aus hellem Sandstein. In dem schön geformten Sockel ist eine hervortretende Herzform ausgehauen, auf der die Inschrift steht:

CASPAR FLECK
OTTILIA FLECKIN
1 7 4 2

Caspar Fleck war Bäcker und heiratete 1722 Anna Ottilia Hartmann. Er starb am 6.5.1758, während seine Frau am 19.4.1788 verstorben ist. Caspar Fleck hatte noch einen Bruder, Johann Fleck, der auch Bäcker war und am 23.12.1765 im Alter von 43 Jahren starb.
Das Kreuz ist ca. 1,70 m groß, der Sockel hat eine Höhe von 0,84 m, so dass die Gesamthöhe ca. 2,54 m ist.
Pfarrer Wehrheim bezeichnet in einem Bericht zum Denkmalverzeichnis (1909) dieses Kreuz als „Schwarzes Kreuz“, was im Volksmund auch öfters als Pestkreuz bezeichnet wird. Der Name Schwarzes Kreuz lässt vermuten, dass es sich hier um ein Pestkreuz handeln könnte, oder vorher hier ein anderes Kreuz schon stand, das an die schwere Pestzeiten im 17. Jh. erinnern sollte. Tatsächlich wurde zu dieser Zeit in den umliegenden Dörfern Pestkreuze aufgestellt, wie sie in Büdesheim und zwischen Ockenheim und Gau-Algesheim noch heute stehen. An letzter Stelle soll auch ein „Sighaus“ (Siechenhaus) gestanden haben, in dem im Mittelalter Menschen mit ansteckenden Krankheiten untergebracht wurden, um die Bevölkerung vor Seuchen zu schützen.
Eine Inschrift am unteren Ende des senkrechten Kreuzbalkens besagt, dass Heinrich Dickescheid III. das Kreuz 1950 erneuern ließ.
Eine Einbuchtung am Sockel lässt vermuten, dass die Winzer hier ihre Sicheln bzw. Winzermesser nachschärften, um die umliegenden Weinberge zu bearbeiten.
Heinrich Dickescheid (Hieronymus) war der Besitzer des Grundstücks und pflegte Jahrzehnte das Umfeld des Kreuzes. Heute ist Alfons Moos Eigentümer des Grundstücks. Auch er pflegt das Umfeld des Kreuzes. An den Bittagen geht jedes Jahr die Bittprozession hierher zur Segnung der Fluren.
Der Sockel mit der ausgehauenen Herzform ist eine Besonderheit und nur wenig üblich. Das Kreuz ist hier in Dromersheim das älteste noch erhaltene Feldkreuz.

August 2012

Werner Hochthurn

Gott, Du bist uns nahe und trägst uns

Wir leben in einem Dorf. Hier wohnen,
arbeiten und feiern wir gemeinsam. Immer
aber ist unser Miteinander auch bedroht
durch Enge und Lieblosigkeit. Wir
brauchen Dich als Mittelpunkt unserer
Familien und Gemeinschaften.

Wir leben hier inmitten der Natur und sind
dankbar dafür. Zunehmend fühlen wir
unsere Verantwortung für die Schöpfung
und uns aufgerufen, sie in ihrer Vielfalt zu
bewahren. Sie lässt uns erahnen, wie groß
Du, unser Schöpfer, bist.

Wir sind weltweit verbunden und abhängig.
Zugleich bietet unser Dorf uns ein Zuhause;
Vielen Generationen vor uns war es Heimat.
Hier haben viele von uns ihre Wurzeln;
Hier schauen wir aus nach Dir, dem ewigen
Ziel unseres Lebens.
Segne unser Dorf, segne Dromersheim!