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Die Heiligen in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Bingen-Dromersheim
Bilder und Text © Werner Hochthurn

St. Wendelin

Zwischen Kanzel und Seitenaltar erblicken wir im Kirchenschiff an der Nordwand die Figur des Bauernheiligen St. Wendelin. Es ist eine Stiftung von Valentin Hattemer. Am 22. November 1903 wurde sie benediziert, dabei hielt Pfarrer Hensel die Predigt.

Der Name Wendelin heißt eigentlich Pilger. Die Legende erzählt von ihm, dass er ein iroschottischer Königsohn war. Aus Liebe zu Christus macht er sich auf die Pilgerschaft. Er verzichtete auf die Königskrone und zog ein ärmliches Pilgergewand an.

Arm und unerkannt kam er nach Rom und erbat sich den Segen des Papstes für seine Pilgerschaft.

Er besuchte mehrere Wallfahrtsorte und kam in die Nähe von Trier, wo er sich eine kleine Zelle in der Einsamkeit baute. Ein Edelmann, Graf von Tholey, schimpfte ihn wegen seiner Bettelei und forderte ihn auf seine Schweine, Rinder und Schafe zu hüten. Die Einsamkeit sagte ihm zu, weshalb er seine Stellung als Hirte aufgab und wurde Einsiedler. Die Bauern der Umgebung kamen zu ihm, wenn sie wegen des Viehs in Nöten waren, und Wendelin half jedes Mal. Als der Abt eines nahe gelegenen Klosters starb, wählten ihn die Mönche zu ihrem Abt.

Zwanzig Jahre leitete er das Kloster. Um 617 starb er und wurde in seiner ehemaligen Klause bestattet. Das Volk aber zog in Scharen zu ihm und bat um Fürsprache in seinen Nöten. Er ist der Schutzpatron der Landleute und Hirten und wird besonders um den Segen für die Haustiere und Schafe angerufen.