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Die Alte Chronik von 1956

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Die Hirten

Als Gemeindebedienstete benötigte Dromersheim Küh-, Schweine- und Schafhirten.
Manchmal wurden auch Ämter in einer Hand vereinigt. Es werden aufgeführt:
1671 Nilasen, dem allhiesigen Kühehirten wird abermals für ein Jahr aufgetragen, die Kühe zu hüten. Zu Lohn soll er haben 7 Malter Korn Binger Maß und 6 Reichstaler Geld. — Bartholomäus erhält als Schafhirt 16 Malter Korn und 12 Reichsthaler Geld.
1676 uff St. Stephan ist Philipp Völker zu Dörnsdorff auf dem Eichsfeld als Gemeindeschafhirt gedingt worden. Jahreslohn beträgt 11 Rtl., 11 Malter und 4 Simmer Korn Binger Maß.
1684 am 9. November wird Mathias Faßbender als Küh- und Schweinehirt gedingt zum Lohn für 10 Malter Korn und 10 Reichstaler.
1693 am 19. Februar haben Gericht und Bürgermeister den Kühhirten gedingt. Sein Lohn betrug 9 Gulden, 3 Malter Korn und 3 Malter Gerste. Er war auch Schweinehirt und erhielt für jedes Stück IVa Sester Frucht und 2 Alb. 4 Pfennig; Von 2 Stück ein Brot sowie Gerst und Korn die halbe Frucht.
1698 am 22. Oktober wird Christian Poth, der Sohn des Nikolaus Poth als Schafhirt angenommen. Lohn: 8 Malter Korn und 8 Rtl. Geld.
1699 ist am 14. Dezember der Kühhirt Henrich für das Jahr 1700 auch als Schweinhirt gedingt worden.
1700 wird am 21. Januar der Schafhirt zur Strafe gezogen, weil er auf dem Berg etliche Gebund Pfähle abgehauen hat. Strafe: 1 Gulden.
1761 am 26. Dezember. Der Nachtwächter Stephan Bauer ist die Küh zu hüten verdinget worden um den gewöhnlichen Lohn wie vorher bräuchlich und ihm dabei anbefohlen worden, daß er seine Hut tun soll, daß niemand eine Klage haben kann. Um den Anfang, den 15. April, soll die Hut dauern so lang, als es sein kann.
1763 Weil Stephan Bauer mit dem Tod abgegangen (t 7. 12. 1762) ist ein anderer Nachtwächter und Kühhirt von nöten. Weil sich niemand aus der Gemeinde gemeldet hat, so hat man von Gerichts wegen den Wilhelm Honig benennt und ihm auferlegt, seine Schuldigkeit zu tun, daß keine Klage gegen ihn eingewendet werden kann. Andernfalls würde sein Dienst aufgekündigt werden.
1772 am 24. Dezember wird dem Adam Dickescheit jun. die Hut von dem Hornvieh übergeben. Sein Lohn: Von jedem Stück, dass das ganze Jahr ausgetrieben wird, ein Laib Brot, 1 Sester Korn, 1 Sester Gerste und 4 Kreuzer Geld. Die Hut fängt an je nach Witterung am 15. April und endigt an Martini. Es wird anbefohlen, selbst die Hut zu tun, gute Aufsicht zu halten, mit der Herde keinen Schaden zu tun. Sollte dem Vieh etwas passieren, so soll er es dem Eigentümer getreulich anzeigen. Am gleichen Tage wurde dem Johannes Fischer die Hut über die Schweine übertragen. Lohn von jedem Stück 1 Sester Korn, 1 Sester Gerste, Vz Laib Brot und 4 Kreuzer. Anfang der Hut ist im März, Ende an Martini.
1774 ist am 23. August auf Kurfürstlichen Befehl die Schafweide für 515 Gulden auf sechs Jahre verpachtet worden.
1775 kündigt am 2. Januar Adam Didcescheit. Für ihn wird Anton Lamoth Kuhhirt. Am 30. Dezember wird Michael Müller vorgeschlagen und angenommen, weil Lamoth seine Schuldigkeit nicht getan hatte. Falls Müller säumig sei, werde er entlassen und bestraft.
1777 kündigt am 24. Dezember Johann Fischer Nachtwache und Schweinehut. An seine Stelle tritt Martin Schrank.
       
Inhaltsverzeichnis
Quellen:
Müller: Chronik von Dromersheim

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