Die Pförtner und Nachtwächter
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Dromersheim hatte drei Pforten zu bewachen: die oberste, die unterste und die Steyerspforte. Für die Pförtner waren über jeder Pforte Wohnungen vorhanden, für die Pacht zu leisten war. Die Arbeit der Wächter bestand vornehmlich im öffnen und Schließen der Pforten, wozu später auch das Ankündigen der Nachtzeit kam. Bei Übernahme ihres Amtes wurde ihnen feierlich der Schlüssel überreicht. Aus den Niederschriften der Gemeinde sind als Pförtner und Wächter bekannt:
1633 |
Conrad Mohr versieht die oberste Pfort zum Lohn von 12 Alb. Er soll daneben die Wacht ankünden. — Peter Korb ist an der untersten Pforte. Er ist von Wacht und Hut frei. — Mathes Fischer wird als Steyerspförtner von Wacht und Hut befreit. |
1675 |
Es schließen: die Oberpfort Stephan Kronebach, die Unterpfort Peter Hoen, die Steigerpfort J(ak)ob Neuß. Jeder erhält 1 fl. 15 Alb. |
1676 |
Für 1 Reichstaler ist Johannes Brandt Oberpförtner (Weil Heinrich Ester an der Unterpforte freventlicherweise die Nägel ausgebrochen hat, zahlt er eine Strafe von 10 Reichstaler). |
1677 |
ist Brandt noch Ober-, Job Neuß Steigers- und Lorenz Poth Unterpförtner. |
1761 |
am 26. Dezember wird Stephan Bauer als Nachtwächter angenommen. Er soll wie bräuchlich die Stationen blasen, und zwar: An der oberen Kirch, am Backhaus, gegen die Dietengaß und in derselben, am Rathaus, in der Steigergaß, an der Schul und in der Untergaß. Er erhält dafür als Lohn 16 Gulden. |
1763 |
wird für den verstorbenen Stephan Bauer der Wilhelm Hönig bestellt. |
1772 |
am 24. Dezember werden Adam Dickescheit und Johann Fischer als Nachtwächter bestellt zum Lohn von je 16 Gulden. Sie sollen „alle Stunden mit Blasen richtig einhalten, auf alle verdächtigen Zusammenkünfte achthaben, auf etwa entstehendes Feuer Gedanken haben, sowohl in dem Ort als auch benachbarte Ortschaften und solches anzeigen, wie es treuen und frommen Nachtwächtern ansteht". |
1773 |
zahlt Constantin Diezmann für die Steyerspforte 3 fl., ebenso Johann Meyrentz. Johann Fischer aus der untersten Pforte 4 fl. Die oberste Pforte wird nicht mehr genannt. Sie ist beim Bau der neuen Kirche abgerissen worden. |
1775 |
nimmt Anton Lammoth die Nachtwacht für Adam Dickescheid. Für Lammoth, der sein Amt nur schlecht versieht, wird am 30. Dezember 1775 Michael Müller angenommen und aufgefordert, alle Obliegenheiten treu zu erfüllen. |
1777 |
kündigt Johann Fischer seine Nachtwacht. Die Gemeinde nimmt an seiner Stelle den Martin Schrank in Diensten. |
1788 |
versieht die unterste Pforte Sassenroths Witwe und die Steigerspforte Diezmanns Witwe. |
Um die Jahrhundertwende hatten die Pforten ihre Bedeutung verloren und wurden auf Abbrach versteigert. |
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Quellen:
Müller: Chronik von Dromersheim