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Die Alte Chronik von 1956

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Die Bürgermeister

In Kurmainzer Zeit unterstand Dromersheim dem Amt Olm und Algesheim und seit der neuen Ämterversteigerung im Jahre 1782 dem Amt Algesheim, zu dem auch die Orte Ockenheim, Büdesheim, Dietersheim, Gau-Bickelheim und Sarmsheim gehörten. Das Amt wurde von einem Amtskeller verwaltet. An der Spitze eines Dorfes standen der Oberschultheiß „von Rats wegen" und der Unterschultheiß „wegen der Gemein". Daneben findet sich in den Gemeindebüchern aber auch ebensooft der Titel „Bürgermeister" Jedes Jahr wurden die Schultheißen am Stephanstag (26. Dezember), dem Tage der Verleihung der Gemeindeämter, an dem aus diesem Anlaß der Gemeindekeller besonders herhalten mußte, „neu angeordnet", so daß alle Gemeinsleute ein oder auch mehrmals Träger dieses Amtes wurden. Es erübrigt sich daher, sie namentlich aufzuführen. Dem Schultheiß zur Seite standen die Schöffen (Scabini) oder die Gerichtspersonen, mitunter auch Gerichtsverwandten genannt. Sie verwalteten das Dorf und übten die umfangreiche Gerichtsbarkeit aus (Überschreibung der Gebäude und Liegenschaften, Schlichtung von Streitigkeiten, Urteilssprüchen usw.), ein Gerichtsschreiber führte die Protokolle.
 
Als infolge der französischen Revolution das linke Rheinufer im Jahre 1797 an Frankreich kam, traten völlig veränderte Verhältnisse nach französischem Recht und Gesetz ein. Dromersheim gehörte zum Departement Donnersberg (Mont Tonnerre), dem Kanton Bingen, der Mairie (Bürgermeisterei) Ockenheim. Ein Bürger-Agent, dem ein Adjunct und der Municipalrat zur Seite standen, verwaltete unser Dorf. Von 1798 bis 1814 war Agent der unerschrockene Johannes Meiß lf 15. 12. 1818), der seiner treudeutschen Gesinnung gegenüber der französischen Herrschaft mannhaften Ausdruck verlieh, wie an anderer Stelle geschildert wurde. Nach dem Anschluß unseres Gebietes an das Großherzogtum Hessen im Jahre 1815/16 wurde Dromersheim von folgenden Bürgermeistern verwaltet, denen der Schöffenrat und später der Gemeinderat zur Seite stand:
 
Johann Schmitt von 1814 — 1833, der beim Bau des Schulhauses noch 1829 unterzeichnete, er starb 1833. Bis in die jüngste Zeit wurde diese Linie der Familie Schmitt „Scholles" genannt.
 
Valentin Hassemer. 1833-1853 († 4. 12. 1853). Ihm folgte sein Sohn Josef Hassemer. 1854 — 1865. Er hatte Elisabeth Marg. Goebel von Bingen geheiratet und zog 1866 mit einem „ausgeführten Vermögen" von 100 000 Gulden nach Bingen, wo er am 8. 2. 1913 starb.
 
Peter Josef Dickescheid, 1865-1910 († 26. 2. 1913).
Peter Josef Hermes, 1910-1933 († 19. 9. 1933).
Karl Philipp Redhardt, 1933-1945.
Heinrich Josef Pfeifer, Ende März 1945-1946 († 8. 7. 1948).
Franz Johannes Kraus, September 1946,

       
Inhaltsverzeichnis
Quellen:
Müller: Chronik von Dromersheim

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