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Die Alte Chronik von 1956

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Die lothringisch-pfälzische Fehde 1668

In die Kette der Drangsale dieses Jahrhunderts reihte sich im Jahre 1668 ein neues, aber noch nicht das letzte Glied. Noch fieberte die Geißel der Pest in den Herzen der Menschen, als kaum zwei Jahre später sich neues Unheil über Dromersheim zusammenzog. Der Herzog von Lothringen lag schon seit drei Jahren mit dem kalvinischen Kurfürsten Karl Ludwig von der Pfalz in blutiger Fehde mit dem Ziele der Erlangung der Grafschaft Falkenstein. Die Truppen des Pfälzers hatten auf dem Berg bei Dromersheim und Ockenheim ihr Lager aufgeschlagen, und die Lothringer, die vor fünf, vier und drei Jahren zur Unterstützung des Kaisers gegen die Türken gekämpft hatten, lagerten in der Gemarkung Büdesheim. Am 26. September 1668 entbrannte die mörderische Schlacht. Vor Beginn des Kampfes hörte man lothringische Trompeter und andere kriegerische Musikinstrumente in Harmonie: O unüberwindlicher Held, St. Michael! Unterhalb des Berges und der Wingerte von Dromersheim und Ockenheim und beiderseits der Königstraße fielen ungefähr 6000 bis 7000 Pfälzer. Die Pfälzer flohen, gefolgt von den Lothringern. Aber durch die Ankunft eines kaiserlichen Herolds wurden beide Parteien aufgefordert, die Waffen niederzulegen. Sie wurden zum kaiserlichen Kriegsgericht beordert, wo die Angelegenheit beigelegt wurde. Am 21. Januar 1669 wurde der Friede zu Heilbronn geschlossen. Es wird berichtet, dass man in den nächsten Tagen des Kampfes die Gefallenen bestattet hat, dass man aber auch noch nach Wochen in Verwesung übergegangene Leichen in den Weinbergen gefunden habe.

       
Inhaltsverzeichnis
Quellen:
Müller: Chronik von Dromersheim

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