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Die Alte Chronik von 1956

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Die Pest im Jahre 1666

Kaum war auf den Ruinen des Dreißigjährigen Krieges wieder neues Leben erwacht, da griff ein anderer Würgengel mit gierigen Krallen nach dem Leben der Menschen in unserer Gegend. Es war die Beulenpest, die von Köln aus rasch und furchterregend den Rhein heraufzog, bis sie im Januar 1666 Münster bei Bingen erreicht hatte. Kurz darauf griff sie mit großer Heftigkeit nach Aspisheim über, im April nach Bingen und bald darauf nach Dromersheim, Ockenheim, Gau-Algesheim und die ganze Umgegend. Am 22. Juni 1666 raffte sie den Pfarrer von Dromersheim, Johannes Ubach, dahin. Auch die Pfarrer von Ockenheim, Gau-Algesheim und die vier Binger Geistlichen (der Pfarrer und die drei Kapläne) wurden heldenmütige Opfer ihres Berufes. Pfarrer Bernhard Vietoris (Zisterzienser), der Nachfolger des verstorbenen Pfarrers von Gau-Algesheim, versah unter großen Opfern und Gefahren die Seelsorge auch in den verwaisten Orten Dromersheim und Ockenheim. Gegen Ende des Jahres ließ die Pest nach und hörte 1667 vollständig auf. Merkwürdigerweise blieb Gaulsheim ganz von dieser schrecklichen Heimsuchung verschont, über ihre verheerende Auswirkung in Dromersheim ist unter „Bevölkerungsbewegung" Näheres mitgeteilt.

       
Inhaltsverzeichnis
Quellen:
Müller: Chronik von Dromersheim

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