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Die Alte Chronik von 1956

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Dromersheim als Pfandobjekt

Die Zugehörigkeit zum Kurstaat Mainz erfuhr eine kurze Unterbrechung durch einen Streit um das Erzbistum. In einer strittigen Bischofswahl zu Mainz im Jahre 1459 wurde Dieter von Isenburg gewählt. Da er aber die vereinbarten Bedingungen nicht hielt, wurde er vom Papst abgesetzt und die Würde seines Amtes an Adolf von Nassau übertragen. Das löste eine erbitterte Fehde zwischen beiden aus. Auf Dieters Seite stand die Pfalz. Adolf entriss jedoch seinem Gegner im Sturm die Stadt Mainz. Auch Gau- Bickelheim wurde in diesem Kampfe (1462) völlig zerstört. Da Adolf zum Krieg führen Geld benötigte, verpfändete er am 21. Januar 1462 Dromersheim zusammen mit Ockenheim, Gau-Algesheim, Gau-Bickelheim, Windesheim und Kempten an den Markgrafen Karl von Baden zum Ersatz für alle Kosten und Schäden, die er bei der Hilfe wider Erzbischof Dieter erleiden würde.

Der Friede wurde 1463 wiederhergestellt, indem Dieter auf den erzbischöflichen Stuhl verzichtete. Die verpfändeten Orte wurden 1466 weiterverpfändet an den Grafen Philipp von Katzenelnbogen, der sie 1468 seiner Tochter Ottilie überließ als Heiratsgabe bei ihrer Verlobung mit Christoph von Baden. Als im Jahre 1475 Adolf von Nassau starb, wurde Dieter von Isenburg wieder zum Erzbischof gewählt. Dieser löste im Jahre 1480 die Gesamtpfandschaft wieder ein, so dass nach 18jähriger Verpfändung auch Dromersheim wieder beim Erzstift war.

       
Inhaltsverzeichnis
Quellen:
Müller: Chronik von Dromersheim

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